Montag, 14. Juni 2010

Alternativ-Nobelpreisträger Percy Schmeiser besucht die SPES Zukunftsakademie


Seit zwölf Jahren wehren sich Louise und Percy Schmeiser, Bauern in Kanada, gegen die Abhängigkeit von der Gentechnikindustrie in ihrem Land. 2007 erhielten sie für ihr Engagement den renommierten Alternativen Nobelpreis. Auf ihrer Europatour besuchten sie letzen Freitag die SPES Zukunftsakademie. In Schlierbach betonte Percy Schmeiser die wichtige Arbeit von SPES für eine nachhaltige Entwicklung in Österreich und darüber hinaus.

Percy Schmeiser füllt Stadien und Festzelte und rüttelt die Menschen mit der Geschichte über seinem Kampf gegen die Gentechnikindustrie wach. Der ehemalige Bürgermeister einer Kleingemeinde und Landtagsabgeordnete in Kanada baute fast 60 Jahre lang Raps an, bevor seine Felder mit gentechnisch manipuliertem Saatgut durch Wind und Pollenflug verunreinigt wurden. Der Hersteller des Saatguts Monsanto beanspruchte daraufhin einen Teil der Ernte und klagte Schmeiser auf Patentrechtsverletzung.

Ein jahrelanger gerichtlicher Kampf war die Folge. Schmeiser hatte dabei Haus, Hof und Grund und somit die eigene Existenz eingesetzt. Er konnte dabei „einen persönlichen“ Sieg erreichen und musste nicht Monsantos Gerichtskosten bezahlen. Er wurde daraufhin zur weltweiten Leitfigur der Gentechnik-Kritiker und bekam den Alternativen Nobelpreis zugesprochen. Seither zieht das Ehepaar Schmeiser um die Welt und macht Mut, sich nicht so einfach der Saatgut-Industrie auszusetzen. Gentechnik, so seine Botschaft, sei in der Landwirtschaft nie vorangetrieben worden, um Hunger zu bekämpfen. Sie diene lediglich dazu um Kontrolle über Patente und Bauern zu gewinnen. Schlussendlich soll sie die Landwirtschaft von der Gentechnikindustrie abhängig machen.

In Kanada gibt es inzwischen keinen garantiert gentechnikfreien Raps mehr. Für Biolandwirte ist daher der Anbau von Raps nicht mehr möglich, denn gentechnische Verunreinigungen sind im Biolandbau streng verboten.

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