Dienstag, 29. Juni 2010

Filmteam dreht in Steinbach/Steyr und Schlierbach über den alternativen Nobelpreisträger Leopold Kohr - Ich wurde dazu interviewt!


Leopold Kohr war einer der die Finanzkrise schon vor Jahrzehnten vorausgesagt hat. „Small is beautiful und zurück zum menschlichen Maß“ sind die Grundaussagen Kohr’s. Immer mit Bedacht auf eine lebenswerte Zukunft beschäftigte sich der Philosoph Leopold Kohr mit den ländlichen Raum und der kleinen Einheiten. Neben seinen Wirkungsstätten Salzburg, USA und der Karibik wurde dabei das Filmteam in Steinbach/St. und Schlierbach fündig. Die SPES Zukunftsakademie ist ein Beispiel für die Visionen von Leopold Kohr. Hier werden Menschen angeregt und befähigt kreativ zu sein, den eigenen Willen zu entfalten und so den eigenen Lebensraum wie Gemeinden, Unternehmen und die Familie nachhaltig mit zu gestalten.
In Steinbach an der Steyr verbreitet Altbürgermeister Karl Sieghartsleitner seit vielen Jahren unermüdlich die Botschaft Kohrs. Das siebenköpfige Filmteam rund um den Produzenten und Regisseur Alfred Ninaus versucht mit dem Film diese Initiativen über Österreich hinaus bekannt zu machen und die Botschaften Kohr’s weiter zu geben.
Im Rahmen der Fernsehreihe „Menschen und Mächte“ wird der ORF kommenden Winter diesen Film ausstrahlen.

Wissen: Leopold Kohr (1909 Oberndorf bei Salzburg geboren, 1994 in Gloucester, England gestorben) war Nationalökonom, Jurist, Staatswissenschaftler und ausübender Philosoph. Kohr war Vordenker der Umweltbewegung. Er erhielt 1983 den „Alternativen Nobelpreis“.

Montag, 14. Juni 2010

Alternativ-Nobelpreisträger Percy Schmeiser besucht die SPES Zukunftsakademie


Seit zwölf Jahren wehren sich Louise und Percy Schmeiser, Bauern in Kanada, gegen die Abhängigkeit von der Gentechnikindustrie in ihrem Land. 2007 erhielten sie für ihr Engagement den renommierten Alternativen Nobelpreis. Auf ihrer Europatour besuchten sie letzen Freitag die SPES Zukunftsakademie. In Schlierbach betonte Percy Schmeiser die wichtige Arbeit von SPES für eine nachhaltige Entwicklung in Österreich und darüber hinaus.

Percy Schmeiser füllt Stadien und Festzelte und rüttelt die Menschen mit der Geschichte über seinem Kampf gegen die Gentechnikindustrie wach. Der ehemalige Bürgermeister einer Kleingemeinde und Landtagsabgeordnete in Kanada baute fast 60 Jahre lang Raps an, bevor seine Felder mit gentechnisch manipuliertem Saatgut durch Wind und Pollenflug verunreinigt wurden. Der Hersteller des Saatguts Monsanto beanspruchte daraufhin einen Teil der Ernte und klagte Schmeiser auf Patentrechtsverletzung.

Ein jahrelanger gerichtlicher Kampf war die Folge. Schmeiser hatte dabei Haus, Hof und Grund und somit die eigene Existenz eingesetzt. Er konnte dabei „einen persönlichen“ Sieg erreichen und musste nicht Monsantos Gerichtskosten bezahlen. Er wurde daraufhin zur weltweiten Leitfigur der Gentechnik-Kritiker und bekam den Alternativen Nobelpreis zugesprochen. Seither zieht das Ehepaar Schmeiser um die Welt und macht Mut, sich nicht so einfach der Saatgut-Industrie auszusetzen. Gentechnik, so seine Botschaft, sei in der Landwirtschaft nie vorangetrieben worden, um Hunger zu bekämpfen. Sie diene lediglich dazu um Kontrolle über Patente und Bauern zu gewinnen. Schlussendlich soll sie die Landwirtschaft von der Gentechnikindustrie abhängig machen.

In Kanada gibt es inzwischen keinen garantiert gentechnikfreien Raps mehr. Für Biolandwirte ist daher der Anbau von Raps nicht mehr möglich, denn gentechnische Verunreinigungen sind im Biolandbau streng verboten.